Warnemünde-Leipzig-Dienstag

Märkische Heide, Märkischer SAND

Am Ende des Tages können wir den ersten Bundeslandhaken setzen. Meckpom ist Geschichte. 

Eine perfekte Matratze hat mich gut schlafen lassen.  Gegen sieben schäle ich mich aus den Laken. Meine erste Amtshandlung gilt dem See. Ab in die Fluten. Der Strand ist breit genug für den Schwan der in der morgendlichen Stille sein Gefieder putzt und mich. Ich ziehe ein paar Minuten meine Bahnen und erfrischt  stelle ich fest, das der Schwan immer noch mit seinem Gefieder beschäftigt ist und ich unbehelligt das Wasser verlassen kann. 

Frische Brötchen und sogar ein bisschen Marmelade und Butter bekommen wir von der Rezeption. 

Bald darauf gehts auch schon los. Ein neues Roadbook mit den Abbiegehinweisen kommt in die Lenkertasche. Das ist aber nur die Kür. Für die Hauptnavigation nutzen wir ein klassisches ……  wir folgen praktisch immer einem schwarzen Strich. Funktioniert einwandfrei. 

Nun geht es los. Die ersten km spülen wir auf dem Mecklenburgischen Seenrundweg ab. Doch schon bald müssen wir auf schnurgerade Landesstraße (nach der Bundesstraße die zweithöchste Kategorie) wechseln. Schier endlos ziehen sich die 12 km dahin. Die ersten Kilometer fahre ich vornweg. Wir kommen gut voran. Nach der halben Strecke wechseln wir uns ab und Dennis darf den Windschatten produzieren. Es ist deutlich angenehmer, hinterher zu gleiten, als vornweg zu strampeln.bei km 26 stoßen wir auf den Elbe Müritz Radweg und folgen ihm nach Plau am See.   Hier wechselt der Bodenbelag auf Sand. Genau das richtige für unsere schmalen Reifen. Meist im kleinsten Gang versuchen wir hier vorwärts zu kommen ohne absteigen zu müssen. Tückisch sind die Bergabfahrten auf denen plötzlich ein Sandloch auftaucht. Da rutscht das Rad einfach seitlich weg und man hat keine Chance. Auf dem Weg in die Stadt legen wir kurzerhand einen Badestopp ein und ich stürze mich in die kalten Fluten. Dennis gibt der Bank den Vorzug und entspannt ne Weile. Plau am See ist schön. Ärgerlich für Radfahrer sind derben Kopfsteinpflasterstraßen, auf denen alles Gepäck zu fliegen beginnt und der Po anfängt zu stöhnen. Aber das schaffen wir nach ein paar Fotos sind wir wieder auf einem schön ausgebauten Radweg in Richtung Pritzwalk. Der schöne glatte Radweg wird schnell zum Waldweg und dann auch noch wieder zum Sandweg. Dennis meint am Abend in der Kneipe im Gespräch mit dem Tischnachbar, 100 m Sandweg sind so anstrengend  wie 1 km auf der Landstraße. Recht hat er. Nützt aber leider nix. Zu allem Übel kommt noch Kopfsteinpflaster dazu. 

Als dann die Bundesstraße in den Blick kommt sind froh über den glatten Asphalt. Bloderweise gibt es keinen Radweg hier. Die nächsten 8 km werden ganz schön hart. Dennis übernimmt schnell die Führung und wir kommen gut voran. Am Ende der Straße landen wir in Meyenburg, füllen wir unsere Wasservorräte und kaufen ein bisschen Picknick ein.  Wir machen im Schlosspark eine schöne Rast und genießen das angenehme Wetter. Knapp 50 km waren bis hierher 30 sind noch zu absolvieren. Von nun an Echt es 10 km stetig bergauf bis zum höchsten Punkt unserer Etappe. Nach dem Picknick kommen wir nur schwer wieder in den Tritt. Der gemächliche Anstieg und der aufkommende Gegenwind tuen ihr Übriges. Anschließend geht es allmählich bergab in Richtung Pritzwalk. Das deutlich bessere Fahrgefühl. Wir kommen wieder gut voran und reißen die letzten 20 km runter. Kurz vorm Ziel in einem kleinen verträumten Nest mit Kopfsteinpflaster gibt es im waldcafé noch ein Stück selbst gebackenen Küche. Und einen Pott Kaffee. Nur Radler können sich hierher verirren. Eine Hauptstraße gibt es nicht. Auch die letzten 8 km ziehen nun wie im Flug an uns vorüber und wir erreichen unser Landhotel kurz hinter Pritzwalk. Mit eigener Brauerei und Fernseher fürs erste Halbfinale. Das wird ein toller Abend.