Nach der Dusche überlegen wir, was wir tun. Wir könnten Schlaf nachholen oder frühstücken gehen und dann so zeitig wie niemand auf dem Basar erscheinen. Wir entscheiden uns natürlich für letzteres. Das Frühstück wird von einem kleinen alten Mütterlein, russischer Herkunft serviert. Alles typisch türkisch. Blätterteig im verschiedensten Variationen süß oder deftig. Nach dem Frühstück begeben wir uns Richtung Basar. Da wir in der Altstadt wohnen, sind die wichtigsten Highlights, auch der Basar, fußweit zu erreichen. Mittlerweile ist auch die gesamte Stadt zum Leben erwacht und die Straßen füllen sich zunehmend. Auch der Basar ist schon gut besucht aber die Händler sind noch nicht so richtig in Lockstimmung. Die meisten sind mit Tee trinken beschäftigt. An einem kleinen Imbiss lassen wir uns einen typisch orientalischen Tee kredenzen. Weiter geht unser Marsch in Richtung Gewürzmarkt. Der ist etwas kleiner als der große Basar aber nicht weniger schön. Die unterschiedlichsten Gewürze sind zu kleinen Pyramiden aufgehäuft. Es duftet an allen Ecken nach orientalischen Gewürzen. Seifen werden angeboten und Tücher und die verschiedensten Kaffee Utensilien aber hauptsächlich eben Gewürze. Die meisten Händler scheinen schon an der Nasenspitze zu erkennen, aus welchem Land wir kommen und sprechen uns meist auf Deutsch an. An einem Gewürzstand spricht uns eine gut aussehende Türkin auf Deutsch an, ob wir Nicht mal ihre Pistazien probieren wollen. Die sind lecker mit Sesam und Honig umhüllt. Die gute Dame will uns aber noch auf einen Tee einladen und uns einen tollen Energy-Tee präsentieren. Wir lehnen dankend, versprechen aber, wiederzukommen.
Eigentlich ist die ganze Altstadt ein riesiger Basar. Nicht überdacht wie der Eigentliche aber ein Laden am anderen und zwischendurch immer wieder Fliegende Händler die Süßes und Herzhaftes anbieten. An jeder Ecke ein Kebab Stand. Es duftet herrlich nach gebratenen Fleisch. Oder die leckeren süßen Sachen. Wir entdecken ein Kaffeehaus, aus dem der typische türkische Mokka verkauft wird. Es riecht herrlich nach frisch gemahlenem Kaffee. In den Schaufenstern verpacken junge Türken den Kaffee in kleine Pakete, die dann zum Verkauf angeboten werden. Natürlich kaufen wir auch ein Päckchen. Während ich in der Schlange stehe, kommt Martin mit einem Gewürzhändler ins Gespräch. Er zeigt, wo man einen türkischen Kaffee trinken kann. Wenig später genießen wir in dem Café besagten Mokka und dazu zuckersüße Baklawa in den verschiedensten Geschmacksrichtungen, mal mit Pistazien, mal mit Walnüssen. Alles sehr süß und lecker. Von den kleinen Häppchen haben wir Appetit bekommen auf etwas deftiges. Nicht weit entfernt entdecken wir eine kleine Gastwirtschaft in der wir im Zweiten Stock guten Kebab genießen kann und schön das Treiben auf der Straße unter uns beobachten können. Es gibt Kebab. Eine art Gehacktes aus Lammfleisch, das am spieß gebraten wurde. Dazu Reis und eine leckere scharfe Soße. Unten auf der Straße wird das Treiben immer bunter. Wir beobachten gegenüber einen Kebabstand. Ein älterer Mann brät über offenem Feuer auf der Straße Fleischspieße, wenn sie gar sind, werden kleine scheiben davon abgeschnitten und kleingehackt und mit verschiedenen Gemüsen vermischt und immer wieder gehackt. Am Ende wird alles in einen Fladen gerollt und verkauft. Sieht lecker aus. Fliegende Händler tummeln sich auch auf der Straße. Einer verkauft Elektroschocker und blitzt mit so einem Gerät die ganze Zeit durch die Gegend. Wir sitzen zum Glück sicher. Nach dem Essen schlendern wir gemütlich zurück ins Hotel. Es ist schon 14 uhr und wir freuen uns auf eine Mütze voll Schlaf. Im Hotel werden wir freundlich vom Portier begrüßt. Er scheint den Kaffee zu riechen und meint, wir haben den besten Kaffee der Welt gekauft. Wenn wir noch einen Türkischen Kaffeekessel kaufen, möchte er uns beibringen, wie man echten türkischen Kaffee kocht.
Wir gehen ins Bett und strecken uns zu einem ausgedehnten Nachmittagsschlaf aus.Gegen 18 uhr werden wir wach. Wir machen Pläne für den Abend, wollen nach Galata und uns ins Nachtleben stürzen. Nach der Dusche ist es schon 19.30 uhr als wir loslaufen. Keine 100 m vom Hotel entfernt ist eine schöne Kneipe. Local Café. Ein freundlicher Wirt begrüßt uns begeisternd und stellt uns seinen Gästen vor. Seine „glasses Family“, 3 bebrillte Pärchen aus Deutschland. Überhaupt sitzen fast ausschließlich deutsche Touristen in dem Lokal. Wir genießen trotzdem auf der Terasse in der ersten Etage unser Abendessen. Ich lasse mir die Lammkottelets schmecken. Äußert lecker. Nach einem Raki beschließen wir, nun doch nicht mehr nach Galata zu fahren sondern den Abend hier gemütlich ausklingen zu lassen. Schon wieder ziemlich müde, fallen wir irgendwann in unsere Betten. Gute Nacht!
Startseite | Überblick | Tag 8

