Tag 6: Nowgorod in den Masuren

Nowgorod ist ein kleines unbedeutendes Nest in Nordpolen am südlichen Ende der Masuren und unser heutiges Tagesziel.
Wenn man schon mal in den Masuren ist, muss man auch unbedingt baden gehen. Bartek erzählte uns am Vorabend am Lagerfeuer von dem kleinen See, keine 300 m vom Campingplatz entfernt, in dem er jeden Morgen seine runden schwimmt. Also als erstes ab in den See. Herrlich.19 Grad hat das Wasser. Angenehm Erfrischt, starte ich so in den Tag.
Das einzige Problem an diesem sonst so wunderschönen Morgen sind die tausenden von Mücken. Es ist zum verrückt werden. Da hilft nicht mal mehr Autan. Sobald ich mich nicht bewege, sind sofort 20 Mücken auf meiner Hand. Es ist Wahnsinn. Das Frühstück schmeckt trotzdem und so beeilen wir uns, um die Mücken möglichst schnell hinter uns zu bringen.
Heute hat Martin beschlossen allein zu fahren. Wir wollen nach Rastenburg, die Wolfschanze anschauen, die Martin schon kennt. Er bleibt noch ein wenig und will dann später direkt nach Nowgorod fahren.
Wir fahren also nach Rastenburg, direkt durch die Masuren. An jeder Ecke entdecken wir kleine Seen, herrliche Wälder und wunderbare Straßen und für unsere Enduros auch schöne Feldwege. In Rastenburg entscheiden wir uns für einen schnellen Rundgang durch die Anlage. Martin hat uns seinen Reiseführer mitgegeben und so wissen wir Bescheid. Makaber an der ganzen Anlage ist, dass die Polen ein Geschäft daraus machen. Man kann auf Schießscheiben schießen und es gibt allerlei Souvenirs. Anschließend essen wir gleich noch zu Mittag.
Gleich der nächste Feldweg ist wieder besser als der vorhergehende. Wir fahren durch dichtes Sumpfgebiet. An diesem Tag sind wir bestimmt 30 km auf Sandpisten, Wald- und Feldwegen gefahren. Was immer besser klapp. langsam bekommen wir Erfahrung. Auch tiefe Sandwege bereiten nur noch kleine Probleme. Gegen 20 Uhr kommen wir in unserem Hotel an. Da es zwischendurch geregnet hat, sehen wir ganz schön schlimm aus und die Koffer kann man keinem Hotelportier antun. Wir lassen sie lieber am Motorrad. Martin kommt kurz nach uns an und so beziehen wir wieder ein Dreibettzimmer. Auf den ersten Blick macht das Hotel einen guten Eindruck, aber der täuscht. das Bad ist ganz schön siffig und ein Mülleimer fehlt völlig. Der Putz blättert von den Wänden und die Handtücher haben Löcher. Aber es soll ja nur für eine Nacht sein. Im Restaurant des Hotels sind wir zunächst skeptisch, ob der erste Eindruck bestehen bleiben würde, aber es ist alles bestens. Das Fleisch ist gut und auch das Bier schmeckt hervorragend. Wir lernen noch ein paar freundliche Polen kennen und feiern mit denen gemeinsam. Die Bar hatte längst geschlossen, als wir endlich ins Bett kamen. Dennis schlief schon fest, er war k.o. für den Tag. Martin und mir ging es am nächsten Tag so.
Gute Nacht!