Resümee

Einige Tage dauert es, bis der Staub aus den Motorradsachen raus ist. Das Motorrad bekommt eine gründliche Wäsche und mein Hinterteil kann sich endlich von der harten Sitzbank erholen. Die Eindrücke einer Woche Rumänien verändern auch in Deutschland etwas die Sicht auf die Dinge. Die Einstellung der Rumänen „Hauptsache es geht, egal wie“ ist zwar nicht immer angebracht, wenn ich mir aber Baustellenampeln und Umleitungswahnsinn in Deutschland anschaue, sehne ich mich immer wieder nach den rumänische Verhältnissen zurück. 

Die Rumänen wie auch die Ukrainer führen ein ganz anderes Leben als wir. Vieles erinnert mich an die DDR Zeit. Fast jedes Dorf hat eine Post, einen Konsum und eine Polizeistelle. Beim Betreten der Post empfängt einen derselbe, fast vergessene Geruch von „früher“. Es gibt wenige Zeitungen und mindestens zwei Postbeamte die ihren Dienst verrichten. 

Einmal kaufe ich für meine Postkarten Briefmarken. Die Beamtin gibt mir erst gar nicht die Marken, sondern leckt sie gleich an und klebt sie auf meine Karten. Undenkbar in Deutschland. 

Folgende Sätze beschreiben Rumänien treffsicher: 

  • Angst um Hab und Gut – es gibt keinen Grund
  • Angst um Leib und Leben – bei weitem nicht
  • Angst vor Hunger und Durst – auf keinen Fall
  • Gründe die gegen eine Reise nach Rumänien sprechen – es gibt keine
  • Gründe die für eine Reise nach Rumänien sprechen – unzählbar