2011 Einmal im Kreis durch Rumänien – oder den Karpatengürtel enger schnallen

Unsere diesjährige Motorradtour führt uns in ein junges Mitglied der europäischen Union. Was uns dort wohl erwarten wird? Im Lande von Drakula und Siebenbürgen. Ein kleines Stück unseres Ritts auf dem Karpatengürtel führt uns durch die Ukraine. Der kommende Artikel wurde sogar  im Markkleeberger Stadtanzeiger veröffentlicht:

Auf (Ab-)Wegen in Rumänien

Die Liebe zu Motorrädern und die Liebe zu ursprünglichen, wilden Gegenden verschlug uns (4 enthusiastische, Markkleeberger Motorradfahrer) Anfang Juli nach Rumänien. Wir brachen zu einer Rundreise durch die wilden Karpaten auf.

Die Anfahrt erfolgte zügig mit einem Motorradtransporter nach Satu Mare. Von da aus ging es zunächst in die Ukraine und weiter auf dem Karpatengürtel Richtung Südosten. Anschließend fuhren wir dann auf den Südkarpaten ins Landesinnere von Rumänien und nach Zarnesti, der rumänischen Partnerstadt von Markkleeberg. Wir beendeten unsere Tour wieder in Satu Mare.

Ungefähr die Hälfte der Wegstrecke war sauberer, glatter Asphalt. Der Rest setzte sich zusammen aus Straßen die gerade noch als Straßen erkennbar waren, aber diesen Namen eigentlich nicht verdienten. Sie bestanden aus bis zu 30cm tiefen Schlaglöchern bestanden oder es handelte sich um grobe Kiespisten oder einfache Wanderwege. Auch Umleitungen sind in Rumänien niemals ausgeschildert, man fährt einfach durch die Baustelle. Überhaupt gibt es in diesem Land viele Gegensätze, die es aber gerade deshalb so interessant machen. Auf der einen Seite gibt es den Fortschritt, der Dank der EU auch immer weiter Einzug hält und auf der anderen Seite sieht man Pferdefuhrwerke, die Milchkannen im Dorf ausfahren. Man sieht Bauern, die frühmorgens mit der Sense zur Heuernte auf das Feld ziehen und später das Heu mit dem Pferdewagen einfahren.

Sehr freundliche und aufgeschlossene Menschen begegneten uns. Einmal, nach einer Reifenpanne im Széklerhochland, unweit des Örtchens Miercurea Ciuc, half man uns schnell den Schlauch zu flicken. Man ließ uns gar nicht mitarbeiten, wir konnten nur zusehen und staunen, mit was für Improvisationstalent diese lieben Menschen halfen. Wir durften lediglich frisches Brot essen, da wir zufällig auf dem Hof der Dorfbäckerei gelandet waren.  Zugegeben, nach deutschem Standard war die Reparatur sicherlich nicht, aber der Flicken hält immer noch und wir haben neue Freunde gefunden.

Mit vielen solchen und ähnlichen Eindrücken fuhren wir den Karpaten-Bogen ab. Am Ende der Reise hatten wir neben Rückenschmerzen nur einen, bis auf das Gewebe abgefahrenen Reifen und eine abgebrochene Lenkerschelle zu beklagen.

Letztendlich konnten wir jedes (unserer) Vorurteile gegenüber Osteuropa widerlegen und genossen jeden Tag unserer Reise.

Hier seht ihr nun die komplette Tour im Überblick.