Tag 3: Über Danzig nach Elblag

Tag 3 unserer Reise beginnt abgekühlt bei 13 Grad und wolkenverhangenem Himmel. Um halb sieben bin ich wach und kann nicht mehr schlafen. Also schön ausgiebig duschen. Hier gibt es warmes Wasser ohne Duschmarken.
Das Wetter klärt nicht wirklich auf und alles ist nass vom nächtlichen Regen. Endlich erhebt sich der Rest der Meute. Kurz nach acht sitzen wir einträglich bei Kaffee und Nutella–Schnittchen zur Lagebesprechung. Wir beschließen, das „schlechte“ Wetter zu nutzen und in der Nähe des Campingplatzes eine weltbekannte Wanderdüne zu besuchen. im Volksmund auch polnische Sahara genannt. Für ein kleines Entgelt fährt uns eine Tschutschubahn vom Parkplatz zur Düne. Überall Sand und große Menschengruppen. Aber sehr sehenswert. Hier entstand auch unser Titelfoto für 2013.
Mittlerweile schon 11.30 Uhr, starten wir auf unsere Tagesetappe nach Elbląg. Wir kommen gut voran auf den ersten Metern. Auch ein kleine Stück Feldweg ist für die Enduros dabei. Martin entscheidet sich dagegen und wir treffen uns 30 min später wieder.
Als dann wir in Danzig ankommen ist es schon gegen 16 Uhr. Nach einer kurzen Werftdurchfahrt mit Fotostopp suchen wir uns in der Innenstadt einen Parkplatz und machen uns zu Fuß auf den Weg, selbige zu erkunden. Touristische Must Haves sind für uns das Krantor, die Frauengasse und natürlich der Jachthafen. An der Hafenpromenade lassen wir uns gemütlich Eis und Kaffee schmecken. Eine Stunde später sitzen wir wieder auf den Motorrädern in Richtung Elbląg. Auf Grund der Zeitnot entscheiden wir uns für die schnellste Route. Nur eine kleine Autofähre nehmen wir als Umweg in Kauf. Spektakulär, und in Deutschland wahrscheinlich undenkbar, wird die Seilfähre, deren eigener Antrieb offensichtlich kaputt ist von einem kleinen Fischkutter seitlich geschoben.
Zügig fahren wir die letzten km nach Elbląg. 20 Uhr sind wir endlich da. Schön gelegen, mitten in der Stadt aber im Grünen am Fluss zeigt sich ein kleiner, familiärer Campingplatz mit vielleicht 10 Gästen. Wir haben Hunger und nach einem schnellen Zeltaufbau und kurzer Dusche gehen wir in die schöne Altstadt von Elbląg zum Abendessen. Bei vielen einladenden Lokalen fällt die Auswahl schwer. Am Ende machte ein mexikanisch-peruanisches Restaurant das Rennen. So was richtig Urpolnisches war leider nicht dabei. Auf dem Freisitz, es waren noch immer 22 Grad, lassen wir uns das erste kühle Bier des Tages schmecken. Die Kellnerin unseres Vertrauens spricht gutes Englisch und so können wir den Sprachführer im Zelt lassen. Das Essen ist sehr gut. Ich entdecke neben den mexikanischen Sachen doch noch etwas Polnisches für mich: Schweinebraten auf Kartoffelpuffer. Lecker, und die anderen Beiden sind auch sehr zufrieden mit dem üppigen Mahl. Zum Verdauen gibt es die polnische Spezialität, ratet mal….
Zum Abschied können wir der Kellnerin noch ein Brot für unser Frühstück am nächsten Tag abkaufen. Mit Verhandlungsgeschick konnte ich den Preis hochtreiben. Sie wollte 2 Zloty für das Brot, wir gaben ihr zehn. Dann machen wir uns auf den Weg zum Zelt und müssen leider feststellen, dass der Campingplatz nicht nur uns, sondern auch den Mücken sehr gefällt. Besonders Martin hat zu leiden….
Gute Nacht!