01.08.2022 Dennis:
Wenn die Herrschenden das Schachbrett der Welt neu sortieren bleibt für die Bauern nur der kleine Horizont. So geht es statt auf harten Schienenköpfen vom Baikalsee nach Moskau nun über die sanfte Moldau von Prag nach Mělník .
Zu unterschiedlichen Zeiten reisen wir am Sonntag Nachmittag an. Dennis, zuvor noch bei Freunden in Berlin kommt aus der Hauptstadt mit dem Zug. Ich fahre etwas später von Leipzig dafür mit 24 kg Gepäck mit dem Intercity und steige in Dresden in den Eurocity nach Prag. Maskenpflicht im Zug hin oder her in dem transeuropäischen Zug interessiert sich kaum einer dafür. Einen letzten Platz konnte ich mir in DD Neustadt sichern, bevor am Hauptbahnhof der Zug restlos überfüllt wurde. Warm eng und stickig war es im Zug. Die Vorfreude auf ein Pilsner Urquell besiegte jedoch die miese Laune.
In Prag angekommen, wartet Dennis bereits am Bahnhof. Gemeinsam geht’s zu Fuß zum Hotel. Unser Hotel, einen Steinwurf von der Karlsbrücke entfernt, ist eine gute Wahl. Schwere, alte Holzbalkendecken verzieren Zimmer und Flure. Ein bisschen gediegen und herrschaftlich wirkt das Zimmer. Alles ist angemessen sauber und schön. Das Zimmer mit Blick auf den Hinterhof ist eine gute Wahl, liegt das Hotel doch an der Haupteinflugschneise zur Karlsbrücke, die täglich von tausenden bevölkert ist.
Selbstverständlich zieht es auch uns in diese Richtung. Keine 5fünfzig Meter neben der Brücke ist eine Herrliche Terrasse mit der Statue des berühmten Komponisten Bedřich Smetana. Wir sind aber aufgrund des super Blickes auf die Karlsbrücke und neben dem Abendessen auch wegen des Bieres hier. zur blauen Stunde in perfektem Licht geht die Sonne hinter der Prager Burg unter. Vor dem Zubettgehen machen wir noch einen Spaziergang über die Karlsbrücke auf die andere Seite der Moldau und trinken einen kleinen Absacker vor dem Schlafen gehen. Gut gelaunt und voller Vorfreude, aber auch ein bisschen Bang vor dem morgigen Tag, gehen wir zu Bett.

